Was heißt „Trampolin"?

Der Name Trampolin hat einen Symbolcharakter: ein Trampolin fängt Kinder bei Sprüngen sanft auf und schützt vor Verletzungen. Anders als beim Springen auf dem Boden brauchen Kinder keine Angst zu haben, sich weh zu tun und können nach Herzenslust austesten, wie hoch sie hüpfen können.

Eine ähnliche Basis bietet das Projekt Trampolin: Es fängt Kinder auf, wenn es Ihnen nicht gut geht und sie jemanden zum reden und anvertrauen brauchen. Sie können sich mit anderen Kindern austauschen und brauchen keine Angst davor zu haben, zu sagen, was sie beschäftigt. Behutsam werden Problemlösungen ausprobiert, die die Kinder selbst gut annehmen und sich zutrauen können. Am Ende der gemeinsamen Zeit haben die Kinder hoffentlich erreicht, dass sie besser mit der Situation in ihrer Familie umgehen können. Und vielleicht erfahren, dass sie, genau wie auf einem Trampolin, doch ein bisschen höher springen können als sie denken - weil sie gestärkt und mit guten Ideen für neue springe aus dem Kurs hinausgehen.

Wie elterliche Sucht sich auf Kinder auswirkt

Vielleicht haben Sie schon einmal gehört, dass Kinder, die in suchtbelasteten Familien aufwachsen, selber ein größeres Risiko haben, eine Abhängigkeit zu entwickeln? Das stimmt, es ist in vielen Studien wissenschaftlich belegt. Auch für die Entwicklung anderer psychische Probleme haben solche Kinder ein größeres Risiko. Der Begriff „Risiko“ sagt aber schon: es muss nicht passieren! Es gibt viele Kinder, die sich trotz mancher Herausforderungen in der Familie gut entwickeln.

Aber wie können sich die Probleme der Eltern mit Alkohol und Drogen auf die Kinder übertragen? Hier gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Vererbung
    Es gibt eine gewisse genetische Veranlagung für die Entwicklung von Alkoholismus. Gerade Jungen mit alkoholabhängigen Vätern stellen z. B. fest, dass sie mehr Alkohol vertragen können als Gleichaltrige. Das finden die Jungen oft erstmal toll und geben damit an. Fatal ist aber: die schädlichen Folgen des Alkohols sind trotzdem da, auch wenn sie nicht so direkt gespürt werden. Je mehr man trinkt, desto eher läuft man auch Gefahr, eine Abhängigkeit zu entwickeln.

  • Lernen am Vorbilder der Eltern
    Wenn die Eltern regelmäßig Alkohol oder Drogen konsumieren, ist es für Kinder schwer, sich dagegen abzugrenzen. Sie erleben, dass es selbstverständlich ist, seine Probleme auf diese Weise zu lösen. Gleichzeitig lernen sie häufig keine anderen Möglichkeiten kennen, mit Stress, Schmerzen oder schwierigen Gefühlen umzugehen. Wenn dann noch ein geringes Selbstbewusstsein oder eine niedrige Stresstoleranz dazu kommt, wird es noch schwieriger, „nein“ zu Alkohol und Drogen zu sagen.

  • Familienbeziehungen
    Auch die Beziehung zu den Kindern und das Erziehungsverhalten können unter den Suchtproblemen leiden. Das Suchtproblem führt zum Beispiel dazu, dass die Eltern weniger mit ihren Kindern sprechen, weniger Versprechen einhalten, weniger Grenzen setzen und weniger darauf achten, was die Kinder tun und mit wem sie Zeit verbringen. Oftmals geraten die Kinder dann später im Freundeskreis hinein, in denen auch Alkohol getrunken wird oder Drogen genommen werden. Zum Glück können Eltern - und auch Angehörige suchtkranker Elternteile - viel tun, um ihre Kinder vor Entwicklungsschwierigkeiten zu bewahren.